- Golem
- Go|lem 〈m. 6; unz.; jüd. Myth.〉 menschenähnliche, zeitweise zum Leben erwachende u. dann Unheil anrichtende Lehmfigur [zu hebr. galam „zusammenfalten“, eigtl. „das Unentwickelte, Halbfertige“]
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Go|lem, der; -[s] [hebr. golęm = formlose Masse; ungeschlachter Mensch]:nach der jüdischen Sage aus Lehm od. Ton künstlich erschaffenes, stummes menschliches Wesen, das oft gewaltige Größe u. Kraft besitzt [u. als Retter der Juden in Zeiten der Verfolgung erscheint] (bekannt vor allem durch die Legende von Rabbi Löw, der um 1580 in Prag eine von ihm geknetete Tonfigur für einige Zeit belebt haben soll).* * *
Golem[hebräisch »formlose Masse«] der, -s, in der jüdischen Mystik und Legende ein stummer künstlicher Mensch aus Lehm, den fromme Meister bauen. Mittels Buchstabenkombinationen im Sinn des sprachmag. »Buchs der Schöpfung« (Sefer Jezira) kann der Golem belebt und wieder stillgelegt werden. - Einigen Gelehrten, die sich mit Mystik oder Alchimie beschäftigten, wurde die Herstellung eines Golems nachgesagt, so S. Ibn Gabirol im 11. Jahrhundert und dem Hohen Rabbi Löw in Prag im 16. Jahrhundert. Der Sagenstoff wurde nach J. Grimms Fassung (in der »Zeitung für Einsiedler«, 1808) von den Romantikern bearbeitet (A. von Arnim, »Isabella von Ägypten«, 1812; E. T. A. Hoffmann, »Die Geheimnisse«, 1822). Im 20. Jahrhundert spielte die Habimah die Dramatisierung eines hebräischen »Volksbuches«. Populär wurde der Golem durch ein Drama A. Holitschers (1908; im Anschluss daran Oper von E. d'Albert, 1926, Text von F. Lion), den Roman G. Meyrinks (1915) und Filme P. Wegeners (1914, 1917, 1920).C. Bloch: Der Prager G. (3.-6. Tsd. 1920);G. Scholem: Die Vorstellung vom G. (1954);B. S. Sherwin: The G. legend (Lanham 1985);E. Wiesel: Das Geheimnis des G. (1985);E. Frenzel: Stoffe der Weltlit. (81992).* * *
Go|lem, der; -s [hebr. golęm = formlose Masse; ungeschlachter Mensch]: nach der jüdischen Sage aus Lehm od. Ton künstlich erschaffenes, stummes menschliches Wesen, das oft gewaltige Größe u. Kraft besitzt [u. als Retter der Juden in Zeiten der Verfolgung erscheint] (bekannt vor allem durch die Legende von Rabbi Löw, der um 1580 in Prag eine von ihm geknetete Tonfigur für einige Zeit belebt haben soll).
Universal-Lexikon. 2012.